Metamorphose.

Die Ausstellung widmet sich Prozessen und Konzepten der Metamorphose und lädt die Betrachter:innen ein, sich mit dem Wesen und der Ästhetik des Wandels auseinanderzusetzen. Zu sehen sind Arbeiten der Künstler:innen Mirko Baselgia, Lea Grebe, KRJST Studio und Philipp Messner, die sich alle in ihrer individuellen künstlerischen Praxis mit Transformationsprozessen auseinandersetzen.

Metamorphose kann an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Kunst stattfinden, wie im Fall von Lea Grebe und ihren Bronzearbeiten. Die Künstlerin hat im Laufe der Jahre ein Archiv von tot aufgefundenen Insekten angelegt. In Bronze gegossen, entwickeln diese Kreaturen nicht nur eine ganz eigene Ästhetik, sie scheinen eine letzte Metamorphose durchgemacht zu haben – ein Akt der Empathie, um ihre Individualität zu erkennen. Eine weitere Serie besteht aus Bronzegüssen unterschiedlicher Äste, die Gallen aufweisen. Diese Auswüchse sind das Ergebnis von Veränderungen in der Struktur der Äste, die durch die Interaktion von parasitären Organismen mit den Pflanzen entstanden sind. In diesen beiden Werkgruppen interessiert sich die Künstlerin für die anatomischen Strukturen der einzelnen Lebewesen und ihre Wechselbeziehungen mit anderen Organismen. In ihren Schwarmzeichnungen setzt sich jedoch Lea Grebe mit Bewegungsverläufen und -mustern von Schwärmen auseinander.

Bei Mirko Baselgia spiegelt sich der Gedanke der Verwandlung in der konsequenten Verwendung lokaler, natürlicher und recycelter Materialien sowie in der intensiven Beobachtung und Interaktion mit der Umwelt und den Organismen um ihn herum wider. Seine Werke spiegeln seine Werte wider und ermutigen uns, über unseren Platz in der Welt und unsere Macht nachzudenken, die Art und Weise, wie wir mit ihr interagieren, zu verändern und eine echte Verbindung mit der natürlichen Welt und allen Lebewesen wiederherzustellen.

Auch die künstlerische Praxis von KRJST Studio basiert auf Dialogen und Erfahrungen mit der Natur, die die beiden Künstlerinnen in einem aufwendigen Prozess, der traditionelle manuelle Techniken mit innovativen Webtechnologien kombiniert, in textile Arbeiten umsetzen. Das Experimentieren mit Materialien, Techniken und Formen und ein kreativer Prozess, der offen für äußere Einflüsse und unerwartete Veränderungen ist, kennzeichnen den Ansatz des Duos.

In den Arbeiten von Philipp Messner spiegelt sich die Idee der Metamorphose in einer bewussten Begegnung von Natur und Künstlichkeit. Der Künstler arbeitet zum Beispiel mit industriellen Pigmenttinten, die sich frei auf dem Marmor ausbreiten und in die Struktur des Steins eindringen. Dadurch scheint der natürliche Stein mit den künstlichen Farben zu verschmelzen. Das Färben von Stein hat für ihn etwas Paradoxes und Faszinierendes zugleich: Der Marmor wird nicht bildhauerisch bearbeitet, sondern durch den flüssigen Charakter der Tinte und Farbe in sich selbst umgewandelt.

Text: Laura Giudici

Enter Art Fair Copenhagen

29. August – 1. September 2024

booth #63

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